8/2020 – 1/2022

Martina Stallmann, Mathias Schwabe und Studierende der Evangelischen Hochschule Berlin zusammen mit dem Fachverband Evangelische Jugendhilfen e.V. und der Paritätischen Akademie.


Im Projekt „Bildung in der stationären Erziehungshilfe“ (kurz: BisE-Studie) wurde nach der Bildungssituation von Kindern und Jugendlichen in der stationären Erziehungshilfe (Angebote nach §34 SGB VIII) gefragt. Dabei stand nicht nur die formale Bildung (Schule, Berufsschule) im Fokus, sondern auch die non-formale und die informelle Bildung. Zu allen drei Bereichen gibt es nur wenige empirische Daten.

Durch die Kooperation von zwei großen Trägern in der stationären Erziehungshilfe, dem Fachverband Evangelische Jugendhilfen e.V. im Diakonischen Werk Berlin Brandenburg schlesische Oberlausitz und dem Paritätischen Wohlfahrtsverband (mit zusammengenommen ca. 5.500 §34-Plätzen) war die Grundlage geschaffen, aussagekräftige Daten für den Raum Berlin zu gewinnen.

Forschungsmethodisch ist die Studie als quantitative Online-Befragung von Mitarbeitenden in der stationären Erziehungshilfe angelegt. Begleitet war diese Befragung von zwei weiteren Teilstudien mit probatorischem Charakter, die unter studentische Beteiligung stattfanden. In einer der beiden wurde erkundet, in wie weit sich auf der Grundalge von Jugendhilfeakten Bildungswege in der stationären Erziehungshilfe rekonstruieren lassen (Grundalge 28 Akten). Und die andere bestand in einer Online-Befragung von knapp 50 Jugendlichen zur Bedeutung von Schule und Beruf und der Unterstützung durch die Mitarbeite*innen in den Einrich¬tungen. Aus dem Projekt sind zwölf Bachelor-Thesen von Studierenden der Sozialen Arbeit an der Evangelischen Hochschule Berlin hervorgegangen.

Die Erhebungen fielen in die Zeit der Corona-Lockdowns (Dezember 2020 bis Mai 2021). In die Mitarbeitenden-Befragung wurde daher auch das Thema Homeschooling einbezogen. Die Durchführung der Datenerhebung war herausfordernd, da keine Unterstützung in Präsenz gegeben werden konnte und der Rücklauf geringer ausfiel als erhofft. Dennoch sind insgesamt Daten zu 525 Kindern und Jugendliche und eine Vielzahl von interessanten Ergebnissen zusammengekommen.

Das Projekt wurde mit einer Präsentation auf dem Treffen eines begleitenden Beirats Anfang 2022 abgeschlossen. Ein zusammenfassender Bericht über die drei Teilstudien des Projekts ist hier (BisE_Gesamtbericht.pdf) verfügbar.