Kooperationsprojekt mit der Stephanus-Stiftung – Migration und Integration

2018 – 2019
Dr. Liv Koch (Stephanus-Stiftung) / Prof. Dr. Martina Stallmann

Im Zusammenhang mit Qualitätsentwicklungsprozessen in Unterkünften für Geflüchtete hat die Stephanus-Stiftung eine Befragung von Bewohner*innen in ihren Einrichtungen angeregt. In Zusammenarbeit mit dem INIB wurde ein teilstandardisierter Fragebogen entwickelt, in dem die Sicht der Bewohner*innen auf ihre Ankommens- und Unterbringungssituation festgehalten wurde.

Mit der Befragung konnten in den beiden Einrichtungen in Berlin-Buch und Britz 141 Bewohner*innen erreicht werden. Die Befragungsdaten wurden von den Mitarbeiter*innen der Unterkünfte in persönlichen Interviews (bei Bedarf auch muttersprachlich) festgehalten.

Die Bewertungen fallen insgesamt positiv aus, weisen jedoch an vielen Stellen auf die schwierige Lage der Geflüchteten. Naheliegend ist, dass Geflüchtete, die mit ihren Familien untergebracht sind, insgesamt zufriedener sind, zumal sie i.d.R. in abgeschlossenen Wohnungen leben können. Weniger zufrieden sind dagegen diejenigen, die ohne Familienangehörige mit andern in Mehrbettzimmern leben. Die standardisierten Indices „Allgemeine Lebenszufriedenheit“ und „Allgemeiner Gesundheitszustand“ fallen im Vergleich zum Bevölkerungsdurchschnitt niedriger aus. Ebenfalls verweisen die Ergebnisse auf die schwierige Situation der Geflüchteten, die sich um Spracherwerb, Bemühungen um Ausbildung und/oder Erwerbstätigkeit sowie die Wohnungssuche drehen. Aber auch Themen wie Lärm, Hygiene, Ausstattung des privaten Wohnbereichs mit WLAN, eigenen Möbeln/Teppichen und mit ausreichenden Kochmöglichkeiten bestimmen das Alltagsleben der Befragten. Den Ergebnissen können viele Details zum Zusammenleben in den Unterkünften und deren Umgebung entnommen werden und sind damit ein wichtige Quelle für die angestrebte Qualitätsentwicklung.

Die Ergebnisse im Einzelnen sind im Bericht festgehalten, der hier zur Verfügung steht.
Auswertungsbericht_1_Juli_19_final.pdf